SuS und der FCH bilden auch im Seniorenbereich eine Spielgemeinschaft

Was beim SuS Isselburg und dem FC Heelden in der Jugendabteilung bereits Normalität ist, gilt aktuell zu Beginn dieser Saison auch im Seniorenbereich. Die beiden Vereine bilden jetzt auch mit den jeweiligen Zweitvertretungen eine Spielgemeinschaft in der Kreisliga C. Ludger Bonnes und Jörg Benning vom FC Heelden, sowie Olaf Biermann und Christoph Angenendt vom SuS Isselburg erklärten in einem Gespräch mit IL den Weg von der ersten Idee bis hin zur Verwirklichung.

Olaf Biermann, Christoph Angenendt vom SuS Isselburg und Ludger Bonnes und Jörng Benning vom FC Heelden (von links) planten viele Monate den Start der Spielgemeinschaft
Olaf Biermann, Christoph Angenendt vom SuS Isselburg, sowie Ludger Bonnes und Jörng Benning vom FC Heelden (von links) planten viele Monate den Start der Spielgemeinschaft

Die ersten Gedankengänge in diese Richtung kamen beim SuS Isselburg bereits vor zwei Jahre, als der Vorstand bei einer Mitgliederversammlung das Thema Spielgemeinschaft zur Sprache brachte. Das dabei nicht gleich alle Vereinsmitglieder Hurra geschrien haben, versteht sich von selbst. Schließlich will man im Verein nicht die eigene Identität aufgeben. Dies galt auch für den FC Heelden, wo sich einige Vorstandsmitglieder die gleichen Gedanken machten. Der Auslöser für Gespräche beider Vereine war die Diskussion um die Rasensportanalyse. Hier wollte der Rat ursprünglich 10.000 Euro für ein Gutachten ausgeben. Dies stieß bei den Fußballvereinen in Anholt, Werth, Isselburg und Heelden auf wenig Gegenliebe. Hier hielt man angesichts der Tatsache, dass die vier Vereine solch eine Analyse selbst erstellen können, das Vorhaben des Rates für unsinnig.

fussball_titel_bearbeitet-2Fusion nein – Spielgemeinschaft ja

Die Notwendigkeit für den angedachten Weg scheint angesichts der Tatsache, dass den Vereinen in den nächsten Jahren schlichtweg das spielende Personal ausgehen könnte, unstrittig zu sein. In Heelden und Isselburg redet man dabei nicht über eine Fusion. Das hat man bei der Bildung der Jugendspielgemeinschaft nicht getan. Und das will man jetzt im Seniorenbereich auch nicht. Zumindest noch nicht.

Die Macher mussten auch Bedenken ausräumen

Zu Beginn der Überlegungen wurden nach und nach von Ludger Bonnes und Jörg Benning beim FCH, sowie von Christoph Angenendt und Olaf Biermann (SuS) die übrigen Vorstandsmitglieder beider Vereine, wie etwa Uwe Bonnes, Karl-Heinz Westerhoff und Andreas Wehren mit ins Boot geholt. Auch der Ältestenrat des FC Heelden wurde in die Überlegungen mit einbezogen. Anschließend ging es für beide Vereine darum, auch die eigenen Spieler von der Idee zu überzeugen. Natürlich waren die beiden Mannschaften in Isselburg und Heelden nicht gleich Feuer und Flamme für das Vorhaben. Aber nach und nach freundeten sich die Spieler mit dem Gedanken immer mehr an. Zahlreiche Gespräche sorgten dafür, dass die Spieler beider Vereine die Notwenigkeit einsehen konnten “Wir wollten behutsam vorgehen und jeden einzelnen Spieler mitnehmen”, erklärte Christoph Angenendt. Und Ludger Bonnes ergänzte, dass man in sich im Schnitt einmal monatlich getroffen hat und dabei kontinuierlich und intensiv an dem Vorhaben gearbeitet habe. Wichtig war den Organisatoren auch, dass die beiden Trainer der jeweiligen 1. Mannschaften, Markus Brucks vom SuS und Joaquim Lopes vom FC Heelden bei der Planung mit einbezogen wurden.

Spieler beider Vereine rücken zusammen

Bereits ab Mai diesen Jahres trainierten die jeweiligen zweiten Mannschaften hin und wieder gemeinsam abwechselnd in Isselburg und Heelden. Man beschnupperte sich. Wichtig hierfür war auch, dass die jeweiligen Trainingsabende von den Trainer Christian Stolz aus Heelden und Christoph Biermann aus Isselburg gemeinsam geleitet wurden. Jetzt zu Saisonbeginn stehen für die SG Heelden / Isselburg den beiden Trainer fast zwanzig Spieler zur Verfügung. Da die Teams der 1. Mannschaften beim SuS und beim FCH ebenfalls ca. 18 Spieler umfassen, liegt es nahe, dass davon auch der eine oder andere Spieler in der zweiten Mannschaft, also in der Spielgemeinschacht zum Einsatz kommt. Somit besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Spielgemeinschaft nicht nur eine, sondern möglicherweise sogar eine zweite Mannschaft melden kann.

Die Trainer Christian Stolz (auf dem Foto links) und Christoph Biermann (ganz rechts) trainieren das SG-Team gemeinsam
Die Trainer Christian Stolz (auf dem Foto links) und Christoph Biermann (ganz rechts) trainieren das SG-Team gemeinsam

Vereine laufen beim Verband offene Türen ein

Es liegt auf der Hand, dass die Vereine das ganze Prozedere nicht ohne Rückendeckung des Verbandes durchziehen konnten. Dort lief man bei den Verantwortlichen allerdings sprichwörtlich offene Türen ein. Mit Rat und Tat stand den Machern in Heelden und Isselburg Markus Schürbüscher zur Seite. Der Mann hat schließlich, was solche Vorhaben betrifft, reichlich Erfahrung. Schürbüscher, Vorsitzender des Kreisfußballausschuss (KFA Rees-Bocholt), war federführend an der Fusion der DJK 97 Bocholt und der DJK Lowick beteiligt.

Spieler behalten ihre Vereinszugehörigkeit

Jeder Spieler, der in der Spielgemeinschaft eingesetzt wird, behält seinen eigentlichen Vereinsstatus und kann auch jederzeit wieder in der jeweiligen 1. Mannschaft seines Vereins eingesetzt werden. Die Spieler haben sich dafür ausgesprochen, dass man seine Heimspiele dort macht, wo gerade die 1. Mannschaft des SuS oder des FCH sein Heimspiel bestreitet. Sollten beide Mannschaften ein Heimspiel haben, wird man innerhalb der SG entscheiden, ob man sein eigenes Heimspiel in Heelden oder Isselburg austrägt. Das erste Trainingsspiel beim SV Rees III wurde am vergangenen Sonntag von der SG mit 6:1 gewonnen.

Zeichen der Zeit erkannt

Ludger Bonnes, Jörg Benning, Olaf Biermann, Christoph Angenendt und alle anderen Beteiligten haben mit ihrem Plan, aus zwei, auf Dauer nicht lebensfähigen Mannschaften, vereinsübergreifend eine Spielgemeinschaft zu bilden für den hiesigen Bereich eine Vorreiterrolle übernommen. In der jetzigen Situation beider Vereine war es sicherlich die richtige Entscheidung. “Wir wollten nicht so lange warten, bis ein Verein dazu gezwungen ist, sondern die Sache vorausschauend angehen”.

Fotos: Frithjof Nowakewitz