“Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen”

Kinder und Jugendliche stehen zunehmend im Focus der Öffentlichkeit und hier besonders im Blickpunkt älterer Menschen. Oftmals erscheinen Jugendliche den Bürgern als bedrohlich. Jugendlich äußern sich in einer anderen Art und Weise, als die älteren Menschen das in ihrer Jugendzeit getan haben. Wie ticken Jugendliche heute? Was wünschen sie sich von den Erwachsenen? Wie wollen sie ihre Freizeit verbringen?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hat sich eine Gruppe aus Sozialarbeitern zusammen getan. Daisy Bley (Schulsozialarbeiterin in der VB-Schule), Mareen Bißlich (Kreisjugendamt), Marion Bollrath-Rozijn (Jugendhaus Werth), Reinhard Wolff (Jugendhaus Anholt) und Jeniffer Reich (Jugenhaus Isselburg) haben gemeinsam einen Fragebogen erarbeitet, der in diesen Tagen durch die Jugendlichen beantwortet werden kann. Die Befragung erfolgt anonym. Gefragt wird nach dem Freizeitverhalten. Wo treffen sich die Jugendlichen, wie oft und in welcher Form nutzen sie das Internet, besuchen sie die Jugendhäuser, oder engagieren sie sich in Vereinen?

Sozialräume bestehen nicht nur aus vier Wände

Das ganze nennt sich “Sozialraumanalyse”. Wobei der Begriff Sozialraum nichts mit einem Raum aus vier Wänden zu tun hat. Sozialraum ist überall dort, wo sich die Jugendlichen aufhalten. Dies kann am Unterstand an der Werther Stadthalle ebenso sein, wie an der Isselschule, der Skateranlage an der Verbundschule oder an der Grundschule in Anholt. So haben die Jugendlichen in der Verbundschule beispielsweise die Möglichkeit, auf dem Isselburger Stadtplan mit Stecknadeln ihren bevorzugten Treffpunkt zu dokumentieren (s. Foto)

Die fünf Sozialarbeiter/innen erhoffen sich aus der Befragung, von den Jugendlichen Wünsche und Anregungen zu realistisch machbaren Verbesserungen im Sozialraum Isselburg zu erhalten. Hierzu gehört auch der Sozialraum Schule. Für Daisy Bley ist wichtig, dass die Schüler sich in den Schulen wohlfühlen. Durch die Antworten in den Fragebögen erfahren die Leiter der Jugendhäuser, was sich die Jugendlichen in “ihrem” Jugendhaus wünschen. Was kann verbessert werden, damit sich die Jugendlichen dort angenommen fühlen.

Nun gehen nicht alle Jugendlichen in eine Isselburger Schule. Und viele besuchen auch nicht die Jugenhäuser. Damit alle Kinder und Jugendliche ab dem vierten Schuhljahr die Möglichkeit haben, den Fragebogen auszufüllen, besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, am Donnerstag, dem 21. März von 15 bis 17 Uhr im Rathaus an der Minervastraße (Raum 21) sich Fragebogen zu holen und auszufüllen. Hier sind auch die Eltern gefragt. Sie sollten auf ihre Kinder einwirken, sich an der Befragung zu beteiligen, damit daraus auch wirklich realistische Schlüsse gezogen werden können.

Gerade weil die Befragung anonym erfolgt, erhoffen sich die Initatoren, einen ehrlichen und realistischen Überblick über die Wünsche und Anregungen der Jugendlichen zu bekommen. Diese fließen dann in die Vorbereitungen für ein Schülerhearing ein, dass noch vor den Sommerferien stattfinden soll. Hierzu werden dann auch die lokalen Politiker und die Verwaltung eingeladen. Dadurch soll ein direkter Dialog zwischen den Verantwortlichen der Verwaltung, den Politikern und den Jugendlichen entstehen.