Klärwerkerneuerung wird viel teurer als ursprünglich angenommen

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Bauvorhaben in der Endausführung teurer werden, als in der ursprünglichen Planung angenommen. Dies muss sich freilich in einem angemessenen Rahmen bewegen und vor allem nachvollziehbar sein. Dies ist bei der Klärwerkerneuerung nach Meinung der CDU nicht so. Sie spricht sogar von bewusster Irreführung, was die Kosten betrifft. 

Von den ursprünglich geplanten 3,1 Millionen Euro in 2010 haben sich die Kosten über 5,7 Millionen im April 2011 und 6,27 Millionen im Haushalt 2012 nun auf aktuell 7,2 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Und Frank Häusler geht davon aus, dass das “noch nicht das Ende der Fahnenstange ist”. Die CDU macht hierfür das “katastrophale Projektmanagement” der Verwaltung verantwortlich. Was Dr. Gerhard Krause besonders ein Dorn im Auge ist, dass die Verwaltung den möglichen Anschluss an das Bocholter Kanalnetz ohne intensive Prüfung  vom Tisch gewischt hat. Dies wäre nach Meinung von Krause zu einem wesentlich günstigeren Preis möglich gewesen. Das Abschreibungsproblem bezüglich des vorhandenen Klärwerks hätte gelöst werden können, wenn man sich intensiv damit beschäftigt hätte. Auf den Bürger kommen aufgrund der immensen Verteuerung auch höhere Gebühren zu, die nach Meinung von Frank Häusler die geplante Erhöhung von 1,15 Euro um einiges übersteigen werden.

Gerhard Krause kritisierte auch die Tatsache, dass die Verwaltung in letzter Zeit bei den Ratssitzungen Tischvorlagen präsentiert, in denen es  teilweise um Auftragsvergaben in Millionenhöhe geht. “Jede Einflussnahme auf die Kosten ist uns damit genommen worden”, monierte Krause. Deshalb habe die CDU-Fraktion solche Beschlussvorschläge auch abgelehnt.

Aufgrund der enormen Verteuerung der Klärwerkserneuerung und der damit verbundenen Fremdfinanzierung von wahrscheinlich 5,5 Millionen Euro, musste Kämmerer Mario Deckers zur gestrigen Ratssitzung einen Nachtragshaushalt präsentieren. Dem wird, so Häusler und Krause, die CDU bei der nächsten Ratssitzung am 4. Juli nicht zustimmen.