Grundstückswerte kreisweit in Isselburg am niedrigsten

Auf dem Grundstücksmarkt im Kreis Borken war im vergangenen Jahr weniger Bewegung als im Jahr zuvor. Die Zahl der verkauften Gewerbegrundstücke sank deutlich, während mehr landwirtschaftliche Flächen den Besitzer wechselten. Das sind einige Ergebnisse der jährlichen „Richtwertsitzung”, zu der sich der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Borken jetzt im Kreishaus traf. Insgesamt rund 2.750 Kaufverträge aus allen Bereichen hat das Gremium im vergangenen Jahr ausgewertet. Der Gutachterausschuss registrierte dabei 2.755 Eigentumswechsel, 138 weniger als im Jahr 2008. Der Geldumsatz lag bei rund 321 Millionen Euro (2008: 369 Millionen Euro), der Flächenumsatz bei 909 Hektar (2008: 1.165 Hektar). Die Zahlen aus Bocholt fließen nicht in die Berechnungen ein, da es dort einen eigenen Gutachterausschuss gibt.

Isselburger Grundstückswerte sind die Niedrigsten im Kreis Borken


67 Verträge über den Verkauf gewerblicher Flächen registrierte der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Borken im vergangenen Jahr. Das sind 18 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 2008 wurden noch 82 Verkäufe in diesem Bereich registriert. Der Quadratmeterpreis lag im Durchschnitt bei 25 Euro (2008: 26 Euro). Im Bereich der landwirtschaftlich genutzten Grundstücke wechselten im vergangenen Jahr und 290 Hektar den Besitzer, das sind 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Preise stiegen kreisweit von durchschnittlich 4,00 Euro/m² in 2008 auf rund 4,10 Euro/m² in 2009. Die teuersten Flächen befinden sich in Vreden. Hier beträgt der Bodenrichtwert 4,70 Euro/m². Die günstigsten Lagen findet man in Isselburg, wo der Bodenrichtwert mit 3,10 Euro/m² ausgewiesen ist.

Bei den Preisen für unbebaute Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau herrschte im Kreis Borken im vergangenen Jahr weitgehende Stagnation mit teils leichten Korrekturen nach oben. Für ein typisches Baugrundstück errechnete der Gutachterausschuss einen Durchschnittspreis von rd. 123 Euro/m², das ist ein Euro mehr als im Vorjahr. Die stärksten Bewegungen gab es in Ahaus-Wüllen. Hier stieg der Durchschnittspreis für ein unbebautes Wohnbaugrundstück um 5,8 Prozent. Dagegen mussten die Bodenrichtwerte in Klein Reken im Schnitt um 3,7 Prozent gesenkt werden.

Die Preise für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser sind im Jahr 2009 leicht gefallen. Während ein etwa 25 Jahre altes Objekt dieser Kategorie im Jahre 2008 noch rund 1.250 Euro je m² Wohnfläche kostete, mussten Kaufwillige im vergangenen Jahr für ein ähnliches Objekt rund 1180 Euro pro m² Wohnfläche ausgeben. Das durchschnittliche Einfamilienhaus war im Geschäftsjahr 2009 rund 36 Jahre alt, hatte eine Wohnfläche von rund 145 m² und kostete rund 170.000 Euro. Bei den Doppelhaushälften und Reihenhäusern betrug der Durchschnittspreis rund 140.000 Euro. Die verkauften Objekte waren im Schnitt 28 Jahre alt und hatten eine Wohnfläche von rund 125 m².

Im Bereich der Eigentumswohnungen registrierte der Gutachterausschuss im vergangenen Jahr einen Zuwachs. Mit rund 290 Kaufverträgen wurden insgesamt 28 Milionen Euro umgesetzt (2008: 252 Verträge, 25,8 Millionen Euro Umsatz). Die neu erstellte Eigentumswohnung war in 2009 im Durchschnitt 80 m² groß und kostete im Mittel 1.683 Euro je m² Wohnfläche. Die gebrauchte Eigentumswohnung war nach den Daten der gesammelten Kaufverträge rund 77 m² groß, ca. 24 Jahre alt und kostete 1.058 Euro pro m² Wohnfläche.

Nahezu jeden zweiten Käufer hat der Gutachterausschuss im vergangenen Jahr angeschrieben und um Mithilfe bei der Auswertung seines Kaufvertrages gebeten. „Leider war die Resonanz auf die verschickten Fragebögen recht spärlich”, erklärt der Geschäftsführer des Ausschusses, Herbert Hemker. Deshalb weist er nochmals darauf hin, dass die Auswertungen völlig anonym durchgeführt werden.

Interessierte können die Bodenrichtwertkarten in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Kreishaus einsehen. Darüber hinaus werden die Daten in Kürze im Internet unter www.boris.nrw.de zur Verfügung stehen. Nähere Informationen gibt es bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses unter den Telefonnummern 02861/82-2520, 82-2522, 82-2523 oder 82-2524. Sie beraten auch bei der Erstellung von Gutachten über den Verkehrswert von bebauten und unbebauten Grundstücken.

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