Feuerwehren aus Anholt und Gendringen mussten bei Übung zwei Szenarien bewältigen

Gestern Abend fand die Jahresabschlussübung des Anholter Löschzuges statt. Diesmal war das Augustahospital Ort des Geschehens. Wie in den letzten Jahren auch, ist die Jahresabschlussübung eine Koproduktion zwischen dem Löschzug Anholt und der Brandweer Gendringen. Gemeinsam mussten gestern zwei Szenarien bewältigt werden. Im dritten Obergeschoss des Krankenhauses hatte sich aufgrund des Brandes eines Elektrorollstuhls eine starke Rauchentwicklung gebildet. Auf dem Krankenhausparkplatz hatte sich zudem ein Verkehrsunfall ereignet, an dem ein PKW, ein LKW und ein Stapler beteiligt waren. In dem PKW waren zwei Personen eingeklemmt.

Einsatzfahrzeuge “schlichen” zum Übungseinsatz

Um 19:10 Uhr wurden der Löschzug Anholt und die Brandweer Gendringen mit dem Stichwort “Feuer BMA Augustahospital” alamiert. Die Fahrzeuge der jeweiligen Wehren näherten sich langsam dem Krankenhaus mit Blaulicht, aber ohne Sirene. Nachdem sich die Wehrleute über die Sachlage kundig gemacht hatten, wurden beide Szenarien gleichzeitig angegangen. Bei dem Brandeinsatz im dritten Obergeschoss wurden zur Menschenrettung mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz mit C-Rohr eingesetzt. Zur Entrauchung wurde durch die Wehrleute ein Hochleistungslüfter eingesetzt. Anschließend wurde mit einer Wärmebildkamera der Einsatzabschnitt kontrolliert. Die Wasserversorgung wurde durch einen Löschbrunnen auf dem Gelände sichergestellt.

Derweil waren die Einsatzkräfte aus Gendringen damit beschäftigt, die bei dem Verkehrsunfall eingeklemmten Personen zu bergen. Dies gestaltete sich schwierig, weil der PKW auf der Seite lag und mit dem Dach an dem LKW lehnte. Zunächst wurde die Unfallstelle abgesichert und ausgeleuchtet. Dann wurde der PKW durch Stützen gegen Umkippen gesichert und die Batterie abgeklemmt. Für die Bergung der eingeklemmten Personen musste hydraulisches Rettungsgerät eingesetzt werden. Die beiden Eingeklemmten wurden übrigens durch Puppen dargestellt, die aber auch das Gewicht eines lebenden Menschen hatten.

Grenzüberschreitende Einsätze sollen trainiert werden

Ziel der Übung, so Anholts Löschzugführer Oliver Kiefmann, war die Zusammenarbeit der beiden Wehren im Bereich Kommunikation, Einsatzleitung und Einsatztaktik. Insgesamt waren 50 Einsatzkräfte mit sieben Fahrzeugen vor Ort. Beobachter waren Bürgermeister Rudi Geukes, Sascha Heister (Ordnungsamt Isselburg) und Stadtbrandmeister Markus Berning. Auch auf Seiten der Gendringer Brandweer gab es einen stillen Beobachter.

Übung ist auch für das Augustahospital wichtig

Möglich wurde die Übung durch die Unterstützung des Augustahospitals. “Mit großem Interesse stimmte die Betriebsleitung der Fachklinik dem Übungseinsatz zu”, erklärte Oliver Kiefmann. Verwaltungsdirektor Sebastian Lasczok machte deutlich, dassgerade im Krankenhaus ein Brand ein besonderes Problem darstellt. Schließlich sind es kranke und oft bettlägerige Patienten, die sich im Brandbereich bewegen können. “So eine Übung ist deshalb auch für uns sehr wichtig”. Für den angenommen Brandeinsatz hatten sich zudem mehrere Mitarbeiter des Krankenhauses freiwillig als Patienten zur Verfügung gestellt. Die “echten” Patienten des Krankenhauses wurden im Vorfeld über die Übung informiert.

Nach dem Ende des Einsatzes trafen sich die Einsatzkräfte beider Wehren im Feuerwehrgerätehaus. Dort stand zunächst eine Manöverkritik an. Dann ging es über zum gemütlichen Teil über. Auf dem Plan stand ein gemeinsames Essen. Es gab Spanferkel und natürlich das eine oder andere Kaltgetränk.

Fotos: Frithjof Nowakewitz