Politiker sind sich einig und gehen an die Öffentlichkeit

Die geplante Erweiterung des Auskiesungsgebietes an der Anholter Breels schlägt nach wie vor hohe Wellen. Nachdem die NABU Isselburg bereits zu der Gründung einer Bürgerinitiative aufgerufen hat, sind nun auch die politischen Fraktionen an die Öffentlichkeit gegangen. In einer gemeinsamen Resolution fordern sie den sofortigen Stopp der Erweiterungsplanungen.

Von links: Hermann Gebbing, Dr. Theo Beine, Dr. Gerhard Krause und Uwe Übelacker

Durch die Abgrabungen gehen wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen ersatzlos verloren, heißt es in der Resolution. Ferner weisen die Politiker auf den erheblich steigenden Schwerlastverkehr hin. Dies würde vor allem Anholt betreffen. Außerdem stände das geplante Gebiet dann nicht mehr für städtebauliche Konzepte zur Verfügung.

Hier der komplette Text der Resolution, die von den vier Dr. Theo Beine (SPD), Dr. Gerhard Krause (CDU), Hermann Gebbing (FDP) und Uwe Übelacker (Grüne) unterzeichnet ist:

Resolution des Rates der Stadt Isselburg gegen die Erweiterung von Abgrabungs-flächen zur Kiesgewinnung auf dem Gebiet der Stadt Isselburg

Die Heeren-Herkener Kiesbaggerei GmbH, Hamminkeln, hat beim Kreis Borken einen Antrag auf Erweiterung der Abbaufläche „Breels“ in der Stadt Isselburg zur oberirdischen Gewinnung von Sand und Kies im Nassabbau gestellt. Die Erweiterung soll eine Fläche von ca. 74 ha umfassen. Zusammen mit der bereits genehmigten Fläche von ca. 45 ha würde sich eine Abgrabungsfläche von 120 ha ergeben.

Der Rat der Stadt Isselburg spricht sich gegen jegliche Erweiterung von Abgrabungsflächen auf dem Isselburger Stadtgebiet aus:

  • Durch die Abgrabungen gehen wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen ersatzlos verloren, die die wirtschaftliche Basis für die klein- und mittelständisch strukturierten Landwirtschaftsbetriebe in unserer Stadt sind. Im gesamten Stadtgebiet finden sich Flächen mit hohen Bodenwerten.
  • Durch die Reduzierung des Flächenangebots kommt es auf dem Grundstücksmarkt für landwirtschaftliche Flächen zu massiven Preiserhöhungen.
  • Landschaftliche Strukturen werden zerstört, und die Vielfalt des Freiraumes geht verloren.
  • Die Abbautätigkeit verursacht über Jahrzehnte hinweg erhebliche Lärm- und Staubbelastungen.
  • Der Transport der gewonnenen Rohstoffe wird zu einer erheblichen Zunahme des Schwerlastverkehrs führen, von dem insbesondere der Stadtteil Anholt betroffen sein wird. Die Straßen sind für die Aufnahme dieses zusätzlichen Verkehrs nicht geeignet.
  • Die Größe der derzeit geplanten und beantragten Erweiterung widerspricht dem Grundsatz der nachhaltigen Bewirtschaftung von Bodenschätzen.
  • Ausgekieste Gebiete sind für alle Zukunft der Stadtentwicklungsplanung entzogen und verhindern eine zusammenhängende städtebauliche Planung.

Die Fraktionen des Rates fordern daher:

Im Regionalplan Münsterland dürfen keine Erweiterungen der Abgrabungsflächen auf Isselburger Stadtgebiet vorgesehen werden.
Die Verwaltung der Stadt Isselburg soll alle rechtlichen Möglichkeiten gegen die Erweiterung von Abbauflächen ausschöpfen.

Der Rat fordert, dass im Regionalplan Münsterland keine Erweiterungen der Abgrabungsflächen auf Isselburger Stadtgebiet vorgesehen werden dürfen. Außerdem soll die Verwaltung der Stadt Isselburg alle rechtlichen Möglichkeiten gegen die Erweiterung von Abbauflächen ausschöpfen.